Mit erstaunlichen Zahlen konfrontierte Revierförster Thomas Pfeiffer die Abendwanderer der SPD Steffenberg. Allein im Gemeindewald Steffenberg wurden 20.000 bis 25.000 Festmeter Holz „geerntet“, die der Sturm Kyrill entwurzelt hat. Die Forstarbeiten seien planmäßig abgewickelt worden, wobei zunächst die ertragreichsten Windwürfe abgefahren worden sind. Nun geht es um die Wiederaufforstung, die in etwa 3 bis 5 Jahren beginnen kann, dann, wenn der Boden durch Laubwurf und Humusbildung dafür geeignet ist.
Die Pläne zur Wiederaufforstung sehen einen Mischwald mit der für uns typischen Buche als führende Baumart vor. Solche Wälder sind auch widerstandsfähiger gegenüber Sturm und Wind. Keinesfalls werden – wie in vergangenen Jahren – Monokulturen angepflanzt.
Interessant war auch, dass pro Jahr allein in Steffenberg etwa 3.000 Festmeter Holz nachwachsen, die – würde man das Holz insgesamt in Energie umwandeln – ca. 200 Haushalte pro Jahr mit der notwendigen Heizwärme versehen könnte.
In der Schutzhütte Niedereisenhausen begrüßte der SPD-Vorsitzende, Detlef Ruffert, den Bundestagsabgeordneten Sören Bartol, der interessierter Mitwanderer war und dann für eine politische Gesprächsrunde zur Verfügung stand.
Bartol wies auf die im September dieses Jahres nunmehr 10jährige Regierungsbeteiligung der SPD in Berlin hin. In diesen Jahren sei – trotz aller Schwierigkeiten Kompromisse finden zu müssen – viel erreicht worden. Schließlich habe das Reformprojekt Agenda 2010, das in weiten Kreisen der Bevölkerung durchaus sehr umstritten sei, auch dazu geführt, dass dadurch die Sozialsysteme „gerettet worden“ seien und es zu einem deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit gekommen sei.
Allerdings habe die SPD die Abstiegsängste der Menschen unterschätzt. Bartol warb um die Unterstützung für seine weitere Arbeit in Berlin. Seine Halbzeitbilanz falle positiv aus und diese Arbeit wolle er zum Wohl der Menschen in unserem Landkreis weiterführen.
In Bezug auf die hessischen Verhältnisse forderte er alle Parteimitglieder auf, die politische Auseinandersetzung mit der Partei „Die Linke“ zu suchen. In Zukunft muss anerkannt werden, dass es eine fünfte Partei gibt, mit deren Programm man sich kritisch auseinandersetzen müsse. Es sei auch notwendig, in Hessen zur Regierungsbildung einen zweiten Anlauf zu nehmen, denn schließlich habe die SPD in Hessen mit einem bewusst sozialen und arbeitnehmerfreundlichen, auf soziale Gerechtigkeit und ökologische Erneuerung abgestimmten Programm viele Wählerstimmen gewonnen. Die damit verbundenen Erwartungen dürften nicht enttäuscht werden.
Unser Foto zeigt die Wandergruppe mit Thomas Pfeiffer, Detlef Ruffert, Sören Bartol (von links).